10 Fragen für Unternehmen in der Krise
Die Zeit des Hausputzes: Wie Sie Ihre Marke und Ihr Unternehmen auf die Zeit „danach“ vorbereiten.
Wenn wir also nun zu Hause sitzen mit unseren 50 Rollen Toilettenpapier und dem eingefrorenen Gemüse, wird vielen von uns gerade klar, dass wir uns begrenzen müssen. Diese Grenze verlangt auch eine Entscheidung über das, was uns gerade wichtig ist: Brot oder Vanilleeis ins Kühlfach? Darin liegt vielleicht die Chance dieser Zeit: Sich auseinander setzen zu dürfen mit der existentiellen Frage, was wirklich wichtig ist im Leben – persönlich oder auch in Bezug aufs Unternehmen und die Marke. Wenn Sie die Pandemie als wirtschaftliche Krise erleben, lesen Sie hier, wie Sie Ihre Zeit für einen Frühjahrsputz im Unternehmen nutzen können.
Die Pandemie drängt viele zu beruflichen und somit existenziellen Entscheidungen: Wird das, was wir aufgebaut haben, diese Zeit überleben? Wie ist das zu schaffen? Werden wir Personal entlassen oder können wir die Menschen weiter beschäftigen? Wo ist die Balance zwischen Flexibilität und Hyperaktivismus?
Die gute Nachricht: Es gibt immer mehrere Wege. Wir können uns entscheiden, alle verfügbaren Informationen, z. B. über die Entwicklungen der Pandemie, zu konsumieren und in Reaktion darauf panisch auf Überlebensmodus zu schalten. Hypnotisiert von der Gefahr, die uns zu drohen scheint, lähmen wir uns und schränken unseren Handlungsspielraum ein.
Auch bezogen aufs Unternehmen malen sich viele Menschen gerade den Untergang aus, sehen sich plötzlich ohne Arbeit und Einkommen. Der Horrorfilm mit dem Titel „Verlust und Existenzbedrohung“ läuft automatisch vor unserem inneren Auge ab, gefühlt ohne jede Steuerungsmöglichkeit. Hat sich der Fokus einmal auf diesen Ausgang der Geschichte gerichtet, kann das aufgrund des damit verbundenen Stresslevels in totaler Arbeitsunfähigkeit münden.
In diesem seltsamen, hypnotischen Zustand verpassen wir übrigens einen Großteil dessen, was tatsächlich gerade geschieht: Der gute Schluck Kaffee! Die Sonne auf dem Gesicht! Der schöne Moment, in dem eins der Kinder mit einer berührenden Frage zu uns kommt … Wir vergessen auch, dass wir normalerweise Freude am Arbeiten haben und sehen gar nicht, dass es endlich mehr Zeit für Miteinander oder andere Dinge gibt. Allem gebührt Aufmerksamkeit, auch den Schattenseiten. Aber eben auch den sonnigen.
Der Weg über das Gewahrsein des Moments und der darin verborgenen Energie ist der Schlüssel zur Handlungsfähigkeit. Er führt über die Reflektion: Was brauche ich, um nicht unterzugehen? Auf welcher (inneren) Basis entscheide ich wichtige Dinge? Woran fehlt es, wovon gibt es zu viel? … Plötzlich wäre da ein großes „Zeitfenster“, durch das frische Gedanken strömen könnten.
Zeit bedeutet auch immer eine Chance auf Innenhalten. In Notzeiten sehen wir uns schnell konfrontiert mit essenziellen Fragen: Was macht mich aus? Was kann ich besonders gut? Womit mache ich weiter? Und was lasse ich gehen? Mein Tipp: Gehen Sie nicht zu schnell hinweg über diese wichtigen Fragen. Halten Sie inne, halten Sie sich mit ihnen auf! Halten Sie die Verwirrung aus und beginnen Sie, die Dinge neu zu ordnen.
Unternehmen können diese Zeit dazu nutzen, ihre Verortung auf dem Markt zu prüfen. Wo stehen wir, wenn es stürmisch wird? Was trägt uns, wo gilt es, Ballast abzuwerfen? Welchen Mehr-Wert bietet unsere Marke für den Kunden? Was leistet sie gewöhnlich? Und kann sie gerade jetzt etwas Besonderes bieten?
Wir haben 10 Fragen zusammengestellt, die Sie beim gründlichen Hausputz Ihres Unternehmens unterstützen können:
- Was macht meine Marke besonders?
- Was macht meine Marke einzigartig?
- Was macht mein Unternehmen anders als andere Anbieter auf dem Markt?
- Mit welchen Maßnahmen war mein Unternehmen in den letzten Jahren besonders erfolgreich?
- Was verändert Corona für meine Marke – welche Leistung wird im Moment besonders abgefragt?
- Durch welche Maßnahmen können wir unsere Kunden in dieser Zeit besonders unterstützen?
- Wie kann sich mein Unternehmen solidarisch und nicht egoistisch zeigen?
- Welche Werte lebt mein Unternehmen in diesen Zeiten der Ungewissheit weiterhin oder vielleicht erstmals konsequent?
- Was sollen Menschen zukünftig über Ihre Marke denken? Welche Leistungen müssen Sie also etablieren?
- Wenn Sie vom Ende der Krise auf diese Zeit gerade jetzt zurücksehen, was hat Ihrem Unternehmen geholfen, die schwere Zeit zu überwinden?
Vielleicht starten Sie alleine oder zusammen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen im Videochat einen Reflektionsprozess, der neben den messbaren Leistungsmerkmalen Ihres Unternehmens auch Ihre eigenen Talente berücksichtigt: Welche Ihrer ganz persönlichen Eigenschaften haben Sie wirklich verinnerlicht und zur Kür gebracht? Was ist Ihr Anteil, Ihre Investition, die Sie der Marke hinzufügen können?
Dieser Prozess braucht auch Mut – denn manchmal wird es ungemütlich, wenn wir unsere Gewohnheiten und Denkmuster aufrichtig unter die Lupe nehmen. Aber darin liegt das Potenzial: Es gibt Ihnen wieder Gestaltungsmöglichkeit – denn aus unserer Erfahrung als Markenberater können wir Ihnen versichern: Auch in Ihrer Marke liegen verborgene Schätze, die noch gehoben werden möchten.
Viel Spaß beim Graben!
Herzlich, Ihre Saskia Blum